Die Fotokolumne 2019 im ZEITmagazin
Veröffentlicht am 16.12.2020 / 17:02
In unserer ersten Folge von "Nägel und Köpfe" sprechen Florian Jaenicke, freiberuflicher Fotograf, und Christoph Amend, Editorial Director des ZEITmagazin über "Wer bist du?", die Fotokolumne 2019.
Es ist eine beeindruckende und berührende Arbeit: Jede Woche, ein ganzes Jahr lang, brachte das ZEITmagazin ein Foto von Friedrich, zusammen mit einem kurzen intensiven Text. Friedrich ist mittlerweile 15 Jahre alt, mehrfach schwerstbehindert und der Sohn von Florian Jaenicke. Mit den Porträtbildern sucht der Fotograf eine Antwort auf die Frage: Wer bist du? Christoph Amend und sein Team des ZEITmagazin zeigten die Bilder ihren Lesern, die sich dem Jungen und seiner Familie mit jeder Kolumne näher fühlten.Die Form der Darstellung ist einzigartig – und dafür hat der ADC die Fotokolumne „Wer bist du?“ 2020 mit dem Grand Prix des ADC ausgezeichnet.
Mehr über diese Arbeit, die Hintergründe, die Frage nach dem richtigen Format, die moralische Verantwortung von Journalisten, die Würdigung eines Lebens, Autorinnen und Autoren, die normalerweise nicht schreiben, die Zusammenarbeit zwischen Fotograf und Art-bzw. Text-Redaktion des ZEITmagazin und wie die Blattmacher, die 52-Wochen-Struktur von Florian durcheinander gebracht haben und vieles mehr – das erfahrt ihr in dieser Folge des ADC Podcast "Nägel und Köpfe"
Hier einige Auszüge:
Florian: "Das Fotografieren ist das Festhalten eines Moments, eines Gesichtsausdrucks. Die Mimik ist einer der wenigen Kanäle, über die er zu uns spricht, über die er sich ausdrücken kann, denn sprechen kann er nicht. Und dann ist es Friedrich ziemlich egal, wenn man ihn fotografiert. Diese Unbefangenheit vor der Kamera … Daraus ergab sich das Gefühl: Diese Bilder sind sehr stark."
Christoph: "In der Sprache ist es manchmal stärker, wenn die Wörter sich etwas zurücknehmen. Dadurch entsteht eine viel größere Emotionalität."
Florian: "Meine anfängliche Angst, die Form würde vielleicht falsch verstanden, erwies sich als völlig unbegründet. Meine Intention, durch die Texte mit den komplementierenden Fotos Fragen zu stellen und auch Denkanstöße zu geben, wurde offensichtlich erkannt".
Christoph: "Bei Florians Kolumne passierte etwas, was bei der Fotografie-Kolumne noch nie passiert war: Schon ab Folge 2 oder 3 haben wir unglaublich viele Mails von Leser*innen bekommen, die unglaublich emotional und direkt auf die Geschichte reagiert haben. [...] Diese Verbindung war sofort da - und zwar direkt."
Hier noch einige Infos, zu Dingen, die unsere beiden Gäste erwähnen:
Über den Art Directors Club (ADC)
Im Art Directors Club für Deutschland e.V. haben sich rund 750 führende Köpfe der kreativen Kommunikation zusammengeschlossen. Clubmitglieder sind renommierte Designer, Journalisten, Architekten, Szenographen, Fotografen, Illustratoren, Regisseure, Komponisten, Produzenten, Spezialisten für digitale Medien und Werber. Der ADC sieht sich als Maßstab der kreativen Exzellenz und zeichnet herausragende Kommunikation aus. Dazu veranstaltet er Wettbewerbe, Kongresse, Seminare, Vorträge, Events, B2BVeranstaltungen und gibt diverse Publikationen heraus.
Mehr Infos unter: adc.de
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